Gedichte 2013



Ein Weg zur Freiheit

Hör auf zu suchen und zu fragen,
Vergiss den Trübsinn und die Blagen.
Lass sie in der Zeit zurück,
Finde im Augenblick dein Glück.

Denk nicht an Gestern nicht an Morgen,
Denk nicht an dich nicht an die Sorgen.
Verliere was du stets vermisst,
Und lebe was schon immer ist.

Denn du bist frei, die Tür steht auf,
Schreite kraftvoll durch sie hinaus.
Die Welt ist hier an diesem Ort,
Nicht nah, nicht fern, nicht da noch dort.

30.01.2013

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Frühlingsboten

Singt ihr Vögel erste Lieder,
Die Winterfinsternis verklingt.
Frühling kehrst du endlich wieder,
Bring uns das zarte Grün geschwind.

Auch ich spüre schon zu Zeiten,
In der Seele ein stilles Regen.
Dunkelheit, du wirst dich weiten,
Zu frohen Stunden, neuem Leben.

04.02.2013

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Heute auf dem Geierberg

Das Mumonkan, das Bi Yän Lu
Vergilbte leere Seiten.
Die Meister offenbaren es,
Gehüllt in donnerndes Schweigen.

Auch der Schüler kennt es längst,
Muss nur das Tor durchschreiten.
Lass all die Worte und Ideen,
Erblick die leeren Weiten.

Wohin das klare Auge sieht,
Enthüllt sich dem der weiß,
Unverschleiert jeden Moment
Des Geierberges Geist.

06.02.2013

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In der Stille sitzend

Auf der Atemleiter steig ich
Immer weiter tiefer ab.
Bis zum Grund, den nie erreichten,
Tast ich fühlend mich hinab.

Unter mir das runde Kissen
Wird zur Erde groß und weit.
Tausend Wege kann ich gehen,
Ziellos in lichter Dunkelheit.

06.03.2013

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In der Dunkelheit

Seelenschatten, dunkler Winkel,
Verzweifelte Erinnerung,
Finstre Gruben, fahle Gräber,
Dahingesunkner Hoffnungen.
Von Furcht und Angst gehetztes Wesen,
Vom Alkohol gelähmt entstellt.
Träume können nicht mehr fliegen,
Grau und farblos steht die Welt.
Doch ich spüre noch das Leben,
Ein feiner Lichtstrahl klar und hell,
Er fällt hinab vor meine Füße,
Und ich sehe den Weg erhellt.

21.03.2013

*

Das Licht der Seele

Wesenlos und unbegrenzt,
Strahlt das Licht durch alle Zeiten.
Silberglanz fällt auf den Weg,
Leitet mich in diesen Weiten.

Nicht in Dingen oder Worten,
Nicht in Sicherheit und Macht,
Finde ich die offne Pforte,
Die hinaus führt aus der Nacht.

Tief im Herzen meiner Seele,
Unberührt von Welt und Zeit,
Lebt das Licht, dies reine Wesen,
Das mich öffnet und befreit.

07.04.2013

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Illusionen

Ideendunst, Gedankennebel,
Traumbilder der Wirklichkeit,
Die im mir wachsen und erblühen
Zwischen Glückseligkeit und Leid.

Doch in mitten all der Bilder,
Bin ich Schöpfer habe Macht,
Denn eine Seite ist kein Buch
Und Dunkelheit noch keine Nacht!

09.04.2013

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Erster Frühlingstag

Im Licht der warmen Sonne
Die Natur erwacht.
Sie lebt voll neuer Wonne,
Sieh hin gib auf sie acht.

Das frische Grün der Wiesen
Am Wegrand ein Veilchennest
Die Knospen der Bäume sprießen
Bereit zum Frühlingsfest.

15.04.2013

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Ziele und Wege

Wir gehen oft durch dunkele Schatten,
Ahnen nicht die lichte Pracht.
Doch um uns blühen paradiesische Gärten,
Wer sie erblickt stets heiter Lacht.

Stattdessen erbauen wir eine Welt,
Mit verhassten engen Wegen.
Verführt von Macht, von Gier und Geld,
Versessen auf ein besseres Leben.

Doch Zweifel wächst in unseren Herzen,
Füllt unser Denken, unsere Seelen,
Die so voller Worte sind,
Das wir die Wunder nicht mehr sehen.

10.05.2013

*

Mit anderen Augen gesehen

Wie fremd sind die Worte
Sie gleichen Mauern aus Stein.
Verhüllen Licht und Dunkel
Ein Geheimnis im Reim.

Die Blätter, sie leuchten
Wie Juwelen im Licht.
Schatten offenbaren
Ein unbekanntes Nichts.

Verlorenes gefunden
Doch leer bleibt die Hand.
Eine Tür wird sich öffnen
Versteckt in der Wand.

Hindurch gehen und Leben
Der Tod ist gewiss.
Nichts bleibt bestehen
So wie es ist.

24.05.2013

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Gevatter Lenz

Durch warme leere Straßen wallt,
Schwer und süß der Lindenduft.
Über gleißende Dächer hallt,
Ein Mauerseglerruf.

Im kühlen Schatten unterm Baum,
Ruht müde ein alter Mann.
Erfüllt von einem stillen Traum,
Lauscht er dem Sommerklang.

Er denkt an die vergangene Zeit,
An seine Jungendtage.
Als erstes Grün sich weit und breit,
Aus dem Boden wagte.

Nun ist er schläfrig ohne Kraft,
Lässt seine Hände ruhen.
Der junge Sommer emsig schafft,
Hat überall zutun.

Doch nach so manchem lichten Tag,
Im Wandel der Jahrszeit.
Beginnt erneut, wenn er es mag,
Die holde Frühlingszeit

26.06.2013

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Spiegelbilder

Ich sehe im Spiegel ein altes Gesicht,
Tausendjährig vom Lachen entrückt.
Ich sehe im Spiegel ein Kindergesicht,
Das ist leidend vom Weltschmerz gebückt.
Ich sehe im Spiegel ein gestaltloses Gesicht,
In Zeitlosen Räumen ohne Schmerzen und Glück.

Ich warte und schaue
Verführt von einem Traum,
Wo Spiegelbilder sich spiegeln
 In unendlichem Raum.

29.07.2013

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An einem der letzten Sommertage

Wie im Frühling einstiger Jahre,
Veilchennester am Wegrand blühten.
Und an den warmen Sommertagen
Duftende rote Rosen glühten.

So streicht nun sanft der kühle Wind,
Durch die Zweige fruchtbehangen.
Bis mein Herz zu fragen beginnt
Sommer bist du nun vergangen?

Bald werden all die frohen Spiele,
Ja selbst die kühnsten Liebesträume,
Erscheinen wie verblasste Ziele,
Inmitten kahler Winterbäume.

27.08.2013

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In Erinnerung an eine vergangene Liebe

Du schönes Mädchen
Traumbild der Nacht,
Verwehst in Stürmen
Durch Kummer entfacht.

Die Straße läuft weiter
So lang war der Weg.
Ich sah dich verblühen
Seerose am Steg.

15.09.2013

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In gelbem Herbstgewand

Mein Baum wie hast du dich gewandelt?
Weilte ich nicht so manche Stunde,
Geschützt in deinem kühlen Schatten
Blickte auf sommerliche Wiesen,
Und sah in flirrend heiße Gassen.

Nun trägst du ein neues Herbstgewand.
Deine gelb-roten Blätter ragen
Hoch in die aschgraue Wolkenbank.
Und strahlen golden im Sonnenlicht
Das spärlich ist in diesen Tagen.

Stets bang ich mit dir um jedes Blatt.
An welchem Wind und Wetter rütteln.
Es scheint mir, dass du müde und matt
Dich doch ergibst und schicksalswillig
Bereit bist, sie nun abzuschütteln.

24.09.2013

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 Der Weg

So viele Jahre träumte ich
Von einer anderen Welt.
War gefangen hielt mich fest
Wünschte Erfolg und Geld.

Nun sehe ich im Fluss der Zeit,
Im Herzschlag und im Atemzug,
Im Mondlicht und im Vogelruf,
Die eine Wirklichkeit.

Zehntausend Wege sind zu gehn,
Doch nirgendwo ein Ziel.
So lebe ich im Augenblick
Und bleibe niemals stehn.

25.09.2013

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Trance

Die Trommeln schlagen
Im Rhythmus der Nacht.
Sterne offenbaren
Eine fremde Macht.

Grenzen verwehen
Selbst Leben und Tod.
Schranken vergehen
In glückseliger Not.

Licht scheint durch alles
Niemand ist verlorn.
Glaube weist Wege
Die glauben sind Torn.

Nichts zu verstehen,
Lichte Dunkelheit,
Blumenwinde wehen,
Sterne leuchten weit.

06.10.2013

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Herbstfest

Ich hab dich eingeladen
Zum Herbstfest dieses Jahr.
Wir tragen goldene Blattkronen
Auf unserem langen Haar.

Lass uns lachen und trinken
Unter gelbrotem Laub.
Es wird nicht mehr lange strahlen
Bald fällt es vergeht zu Staub.

Doch der Moment bleibt ewig,
Nur dieser Augenblick.
Den wir tief in uns verspüren
Ein Schatz und geheimes Glück.

25.10.2013

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Eine Nacht im Wald

An einem lichten Herbstmorgen,
Wanderte ich in Richtung Wald.
War frei und bar aller Sorgen
Da erblickte ich deine Gestalt.

Sah gold-blonde Haare wehen,
Über ein rotes Sammetkleid.
Es war ein Zauber geschehen
Erfüllte mich mit Fröhlichkeit.

Ich lief dir nach in die Wälder,
So fremd wild und geheimnisvoll.
Ging über gemähte Felder,
Bis ich im Dickicht verscholl.

Welch Glück du bliebst endlich stehen,
In einem kleinen Birkenhain.
Wo Blätter und Zweige wehen,
Sah ich deinen göttlichen Schein

Ich war verloren und ergeben,
Dieser stillen so zarten Macht.
Waldnymphe schenke mir Segen.
Führe mich durch die dunkle Nacht.

Als endlich der Morgen graute,
Erwachte ich an einem Baum,
Und suchte nach meiner Braute,
Doch alles war wohl nur ein Traum.

06.11.2013

*

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