Gedichte 2011 + frühere Werke



Sein

Nichts Fremdes gibt es zu entdecken,
Alles ist schon immer da.
Nichts bleibt dir verborgen,
Alles ist so klar.

Nicht getrennt sind Geist und Körper,
Nichts ist unbewusst in Dir.
Nichts begehrest du zu haben,
Alles was du brauchst, ist hier.

Kein Geheimnis ist dein Leben,
Jedes Tun von Sinn erfüllt.
Bist du in die Welt gegeben,
Schau, du bist von ihr umhüllt.

Sieh, die Einheit um dich fließen,
Erde, Himmel, Sternenzelt.
All die Weite, all die Leere
Gehören auch zu deiner Welt.

Jenseits von all dem Denken,
Fühlst du Freiheit tief in dir.
Ihr erweckst die Kraft zu leben,
Sie besiegt den Hass, die Gier.

Such die Wege zu beschreiten,
Die dich zu dem Ende führn,
Zu dem Ende aller Zweifel,
Zu der Einheit auch in dir.

Zeitlos, still und voller Frieden
Wird der Moment zur Ewigkeit.
Und dein Selbst das findet wieder,
Was Ihm für verloren galt.


*

Adlerholz

Ein Duft so süß und dunkel,
Wie eine Sommernacht,
Die unter sternklarem Himmel,
Im Tannwald zugebracht.

Voll unbekannter Reize,
Voll Lebensmysterium,
Das sich tief ausbreitet,
In süßer Erinnerung.

Und unvergleichlich ist,
Die Stille und Heiterkeit,
Die aufsteigt und sich weitet,
Zeitlose – Ewigkeit.

Okt.2010

*

Nebeliger Herbstmorgen

Kühle, feuchte Morgenstunde;
Wie ausgelöscht erscheint die Welt.
Dicke Nebel ziehn vorüber,
Tau überall auf Gras und Feld.
Es riecht nach Laub, nach Pilz und Moder,
Sterben will die ganze Welt.
Doch nach dem Winter und der Kühle
Ersteht das Leben, strebt empor
Zu neuer Blüte, Duft und Liebe,
So ist der Kreislauf der Natur.

Okt.2010

*


Ein Tag im Spätherbst

Tiefhängende Wolken, Dauerregen,
Herbstwind an den Blättern reißt,
Und sie willig von den Bäumen fallen,
Rau der Krähe Ruf erschallt.

Noch dunkler türmen sich die Wolken,
Nebel aus der Tiefe steigt.
Graupel fällt auf grüne Weiden,
Die uns grau und leer erscheint.

Doch plötzlich reißen Wolken auseinander,
Kalt und Blau der Himmel strahlt.
Und lässt im Herzen uns erkennen,
Der Winter naht!

20.Okt.2010

*

Jasmin

Du unscheinbare, kleine Blüte,
Strahlend weiß, in rankem Grün,
Dein Duft wirkt märchenhafte Gärten,
Lässt Traumgebäude aus Sternenlicht erblühn.
Nie gekannte Grenzen sind zunichte;
Ewige Sommernacht voll warmem Liebeshauch;
Durch deine Zauber verflicht sich Licht und Dunkel;
Wird Seelennot zu Lebensglück;
Wird Traum zu Wirklichkeit, und Wirklichkeit zunichte.
Alles wird Eins; Ozean des Glücks.

Okt.2010

*

Vergessenes

Nicht als Fremde stehn wir in der Welt,
Nicht Feind ist uns Natur, noch Jahreszeit.
Alle sind wir Welt und Leben,
Und doch auf uns Allein gestellt.
So ist unser Denken, Wollen, Streben;
Urquell allen Menschenleids.
Und wir haben’s längst vergessen,
Selig die Verbindung
Von Traum und Wirklichkeit.

8. Nov. 2010

*

Lehre des Atmens

Zwischen zwei Atemzügen ist dunkle Zeitlosigkeit.
Zwischen zwei Atemzügen ist lichte Ewigkeit.
Geburt und Tod, Begrenzung und Unendlichkeit,
Sind nur Begriffe, sind scheinbar entzweit.
Doch in unermesslich großen Räumen,
Die nur dunkles Licht durchscheint,
Gibt es keine Grenzen,
Und nichts bleibt unvereint.

8. Nov. 2010

*

Erster Schnee

Ich sehe aus dem Fenster,
Auf kahlen Baum und weites Land,
Das ward über Nacht weißbestäubt
Durch des Winters Hand.

Noch vor ein paar Tagen
Sah ich im Sonnenschein,
Letztes Herbstlaub glänzen
Im Wald und auch im Hain.

Nun sitz ich hier
Bei heißem Tee und kalter Winterluft,
Und denke still
An Sommerpracht und süßen Rosenduft.
 
Aus schweren, dunklen Wolken
Fällt wirbelnd Schnee herab.
Und deckt Wald und Felder zu,
Sie ruhen darunter matt.

Bis in fernen Tagen
Durch Licht und Sonnenkraft
Das Leben neu ersteht und blüht
Voll Drang und Leidenschaft.

24.Nov.2010

*

Ein Augenblick an der See

Am Meer da stand ich morgens schon
Am Ufer ganz allein.
Und blickte still und wartend
Ins weite Blau hinein.

Es kam ein Augenblick,
Da sank die müde Seele mir
Hinab ins weite Meer.
Und ward zu Wasser, Strand und Licht,
Da gab es mich nicht mehr.

So stand ich da, und wusste nichts
Vom ich und auch vom du.
Dort lebt mein Herz auf ewig fort
In stiller, weiter Flut.

Als ich mir wieder ward bewusst,
Da konnte ich nicht sagen,
Was dies für ein Erlebnis war.
Doch ahnte ich zum ersten Mal;
Das Geheimnis unseres Lebens.

Es ist zu finden überall,
Doch weder Hier noch Da.
Und wer es nur mit Worten sucht,
Der geht den Weg vergebens.
Denn das Geheimnis ist versteckt
In unserem täglich Leben!

03. Jan. 2011

*

Ein Augenblick an der See

Am Meer da stand ich morgens schon am Ufer ganz allein.
Und blickte still und wartend ins weite Blau hinein.
Es kam ein Augenblick, da sank die müde Seele mir hinab ins weite Meer.
Und ward zu Wasser, Strand und Licht, da gab es mich nicht mehr.
So stand ich da, und wusste nichts vom ich und auch vom du.
Dort lebt mein Herz auf ewig fort in stiller, weiter Flut.

03. Jan. 2011/überarbeitet am 18.12.2012

*

Der Klang der Shakuhachi (Bambusflöte)

Es schwingt in deinem
Klang uns Spiel,
Das Lied des Lebens,
Erahnter Weg zum Ziel.

Durch alle Räume dieser Welt,
Durch Zeiten unbekannt,
Trinkt aus der Ferne, Ton um Ton,
Und fesselt mich gebannt.

In mitten aller Menschenhast
Strahlt dein Geheimnis sanft und schön.
Und klingt wie Wind im Baumgeäst,
Wie Bach und Frühlingsgrün.

18. Jan. 2011

*

Gefunden!

Was du suchst, ist nicht zu finden,
Du bist es jeden Tag.
Der Weg ist ohne Ende,
So lang die Welt es mag.

Licht fällt in tiefes Dunkel,
Stürz einfach hinein,
Stell die Frage jetzt, und finde,
Nur du ganz allein.

Die Antwort gilt für alle,
Wie soll es anders sein.
Mit Augen kannst du’s sehen
Hinter dem Weltenschein.

Da gibt es nichts zu finden,
Du bist es jeden Tag.
Der Weg ist ohne Ende,
Weil`s so das Leben mag.

28.Jan.2011/19.Aug.2011/22.Okt.2012

*

Rätsel

Es gibt kein Außen, und kein Innen,
Eins ist alles, ist die Welt.

Halt nichts fest, lass alles fallen,
In klarem Licht erstrahlt das Selbst.

Mondlicht spiegelt sich in ruhigem Wasser,
Nirgends einer Wellen schlägt.

Bist wieder da wo alles Anfing,
Sag mir, ob du das verstehst.

29.Jan.2011

*

Vorfrühling

Noch sind die Bäume kahl,
Die Wiesen gelb.
Doch Vögel singen
schon im Gezweig.
Und aus grauer Wintererde
Krokus-Blütenpracht erscheint.
Der Frühling kommt, ist nicht mehr weit,
Wie schön ist diese Jahreszeit.

25.02.2011

*

Über mich!

Ich kann nicht viel,
Und bin kein guter Arbeiter,
Verdien kein Geld, hab keine Macht,
Auch mir gehört die Welt.

All die Wunder tausendfach,
Die mir das Leben täglich schenkt.
Sie leuchten auf in hellem Licht,
Bin reicher als man denkt.

Ich weiß zwar nicht,
was morgen noch geschieht,
Doch sehe ich, was heute ist,
Das reicht mir, das genügt.

13.03.2011

*

Erwachen

Erste, warme Sonnenstrahlen
Streifen Wiesen und Natur,
Vögel singen ihr schönstes Lied,
Blüten leuchten golden.

Erwache Leben! Streb Empor
Zu neuem Spiel, dem ewig holden,
Frühling; Frühling.

13.03.2011

*

An einem Feldrand

Golden glänzen reife Ähren
In mittäglichem Sommerlicht.

Tiefblau leuchte weit der Himmel,
Wolken ziehen in ferner Pracht.

Vom nahen Walde trägt der Wind
Ein leises Vogellied herüber.

Stille überwältigt mich,
Sei ruhig mein Herz
Und lass uns hören.

18.07.2011

*

Kraft der Lyrik

Worte schaffen Götterwelten,
Reime führen zu dem Olymp.

Sie lassen unsere Seelen steigen,
In Sphären, die nie dunkel sind,

Wo brüderlich mit offner Hand
Uns Freunde gegenüber stehn

Und wir uns voll Glück und Güte
In die kristallnen Herzen sehn.

25.07.2011

*

Räucherstäbchen

Wundervolle Rauchgebilde,
 entstehen in deiner roten Glut.
Welten werden und verschwinden,
Sie lösen sich im Himmel auf.
Lieblich herb verbleibt dein Wesen,
hier bei mir in diesem Raum.
Und entführt mir meine Seele
 in einen tiefen Wundertraum.

25.07.2011

*
Hinter dem Spiegel

Ich sah in den Spiegel,
Der alle Illusion verbrennt.
Und sprengte alle Grenzen,
Die das Bewusstsein kennt.

Ich wanderte durch lichte Weiten,
Erwacht aus einem Traum.
Sah Galaxien sterben,
In dunklem Schattenraum.

Doch dies war nicht das Ende.
Aus Licht und Sternenstaub
Gebar das Universum
Neuen Lebenstraum.

Ich trieb ohne Gedanken
Durch tiefe Dunkelheit.
Und spürte dein Wesen
Jenseits von Raum und Zeit.

Ohne jede Grenze,
Vom Schicksal unberührt,
Bleibt der Geist der Quelle
Von allem ungestört.

Er ist zu jedem Wandel
Von Herzen stets bereit.
Nichts trübt sein Denken
In der Unendlichkeit.

29.07.2011

*

Hinter dem Spiegel

Blicke in den Spiegel,
Der alle Illusion verbrennt.
Und sprenge alle Grenzen,
Die das Bewusstsein kennt.

Wandere durch lichte Weiten,
Erwacht aus einem Traum.
Seh Galaxien sterben,
In dunklem Schattenraum.

Doch dies ist nicht das Ende.
Aus Licht und Sternenstaub
Gebiert das Universum
Neuen Lebenstraum.

---

Reise hinter die Gedanken
Durch tiefe Dunkelheit.
Und spüre dein Wesen
Jenseits von Raum und Zeit.

Ohne jede Grenze,
Vom Schicksal unberührt,
Bleibt der Geist der Quelle
Von allem ungestört.

Er ist zu jedem Wandel
Von Herzen stets bereit.
Nichts trübt sein Denken
In der Unendlichkeit.

29.07.2011/überarbeitet am 17.01.2013

*


Zen

Des Meisters Worte schelten, strafen, wecken,
Ertränken dich in ihrem Strom.
Es lebt und ist in dir begraben,
Deine Rettung, Deine Not.

Mit tausend Worten nicht zu sagen,
In einem Augenblick erkannt.
Die Antwort liegt schon in der Frage,
Kein Geheimnis, doch Ungenannt!

12.08.2011

*

Sandelholz,

Bist wie ein sanfter Frühlingswind,
Würzig, herb, doch zart.
Erfüllst die Luft mit Seeligkeit,
Bringst mich dem Himmel nah.

Zum Traumgebilde wird die Zeit.
Sie zieht voll Leichtigkeit dahin,
Schafft Raum in der Gedankenwelt,
Zur Suche nach dem Sinn.

Es hebt den Schleier von der Welt,
Das trübe Grau wird licht und klar.
In Stille und Gelassenheit,
Denk ich an das, was war.

Und seh, es ist nur Schein und Spuk,
Ich kehre gleich zurück.
Denn nur Hier im Augenblick
Ist Leben und auch Glück.

12.08.2011

*

Vergangenheit - Gegenwart

Ich ging lange Zeit im Dunkel,
Sah kein Licht am Horizont.
Verzweifelt suchte ich zu finden,
Was nur Traum und Trugbild ist.

Auch die längste Nacht muss weichen,
Licht am Horizont erstrahlt.
Augenblicke nur entscheiden,
Dann ist Nichts mehr, wie es war.

Eine Schlacht musst ich verlieren,
Es war nur ein Schattenkrieg.
Im Geiste musste es passieren,
Das Ich und Welt in Trümmern lag.

Alle Ängste, alle Zweifel,
Sind nur Teil des einen Ganzen.
Ob im Leben oder Sterben,
Nichts durchbricht die Weltenschranke.

Nun sitz ich hier voll ruhiger Muse,
Inmitten dieser schönen Welt.
Ich muss nichts Lernen und nichts Suchen,
Und lebe, wie es mir gefällt.

24.08.2011

*

Im Wald

Ich sitze still auf einer Bank,
Bei einem alten Baum.
Und lausche aufmerksam dem Wind,
Dem sanften Blätterraun.

Ich hör darin das alte Lied.
Die Erde seltsam lacht und singt,
Von Frühlingstrieb und Sommertag
Und kaltem Winterwind.

Es klingt anders, immer neu,
Man kann es nicht erfassen.
Denk ich darüber nach, zerrinnt
Die Welt in Trug und Schatten.

Doch hör ich offnen Geistes hin,
Ergeben Welt und Leben Sinn.
Sind Zeit, Raum und Gedanken eins,
Und ich weiß, wer ich bin.

25.08.2011

*

Blätter im Herbst

Stiller wird es jeden Herbst.
Nur leises Flüstern ist noch da,
Was im Frühling und im Sommer
Fröhlich, laute Stimme war.

Hingenommen welken Blätter,
Gehen ruhig ihren Weg.
Blühen auf in bunten Farben,
Ihre Zeit so schnell vergeht.

Sie träumen alter Blätter Traum
Von Mailicht und Vergangenheit.
Doch wissen sie und sind gezogen
Vom Laufe dieser Jahreszeit.

Und nicht mehr fern ist jetzt der Tag,
Da fallen sie und segeln nieder.
Von sanftem Wind davon getragen,
Doch unvergessen ihre Lieder.

22.09.2011

*
  
Ende des Sommers

Noch einmal glänze, leuchte hell,
Lasse die Welt erstrahlen.
Und im klaren Septemberlicht
Die bunten Farben prahlen.
                                                                                          
Schon Morgen kann dich kalter Wind
Von deinem Platz verdrängen.
Dann wird nur noch verwelktes Laub
An manchen Zweigen hängen.

02.10.2011

*

Weihrauch (Olibanum)

Dein dichter, weißer Rauch steigt auf,
Der wie in längst vergangenen Tagen
Uns Mahnung ist und Trost zugleich,
Läst uns die Seeligkeit erahnen.

Schon vor tausenden von Jahren
Wurde dein segensreicher Duft
Wilden Göttern dargeboten,
Trieb böse Geister in die Flucht.

Aus dem fernen Morgenlande
Brachten dich einst Karawanen,
Wardst mit Golde aufgewogen,
Dich umrankten Märchensagen.

Kleine, klare, goldene Tropfen,
Geronnene Tränen, Wüstenschatz,
Duftest nach Harzen und Limonen,
Zauber von Tausend und einer Nacht.

Sinnlich, erotisch, mystisch verzückt,
Brücke zu Welten der Zeit entrückt,
Fenster zu Träumen und Wirklichkeit,
Zu Stätten und Tempeln der Vergangenheit.

17.10.2011

*

Sehnsucht

Du unerfahren, junges Herz
Sehnst dich an manchen Tagen
Nach einem schönen Frauenblick,
Nach langen braunen Haaren,
Nach lieben Händen, zartem Mund,
Die dich lehren könnten.
Was heißt es, wenn sich zwei Seelen
Lieben und gesunden?

18.10.2011

*

Nächtliche Reise

Sanft und rhythmisch klingt langsam die Musik,
Die wie eine Wanderung vom Tal zu Berge stieg.
Damit beginnt die Reise zu unbekanntem Ort.
Erst langsam und leise dann reißt sie mich fort,
Sie führt zu, grünen Wiesen, zu sanften Hügeln hin.
Entfernt türmen sich Berge im Spiel der Melodien.
In Mitten alter Bäume bin ich ein Vögelein.
Und flieg mit meines Gleichen durch dichten Märchenhain.
Durch mächtige Baumkronen setz mich auf höchsten Ast.
Da fällt mir plötzlich ein, was ich vergessen hab.
Nicht immer war ich Vogel, nicht immer grünes Gras.
Aber alles klingt zusammen im großen Liedermaß.
In ruhiger Abgeschiedenheit, seh ich den Tempel stehn,
Der mir als Heimat so vertraut, ein Ort so wunderschön.
Ein Räucherstäbchen klimmt im kleinen Mattenraum.
Auch diese Schauung endet, und war doch kein Traum.
Dunkelheit erweitert sich fast zur Unendlichkeit.
Nur der Atem ist geblieben in seiner Gleichmäßigkeit,
Bis bei einem Ausatmen die letzte Schranke bricht.
Die Tür ist aufgestoßen, ich trete hinaus ins Licht.
Aus unbekannten Sphären kehre ich bald zurück,
Erfüllt von tiefem Frieden, von nie gekanntem Glück.
Nichts gibt es mehr zu finden, die Dinge sind mir gleich.
Alles was ich mir wünsche, existiert im Erdenkreis.
Ein helles Licht leuchtet mitten in meiner Brust.
Alles ist verziehen, aller Schmerz und aller Frust.
Die Menschen sind mir Brüder, tief im Herzen gleich.
Nichts trennt mich vom Universum, vom weiten Sternenreich.

21.10.2011

  *

An einem kalten Morgen, Ende Oktober

Minusgrade in der Nacht,
Bereift sind Wald und Feld.
Einzelne Nebelschwaden
Ziehen über die Welt.
Verhüllt in blassen Farben
Liegt still und kalt das Land.
Nur langsam steigt die Sonne
Über den Hügelrand.
Von fern trinkt rau und heißer
Ein Krähenschrei zu mir.
Einsam erscheint die Landschaft,
Verlassen von Mensch und Tier.

23.10.2011

*

Bei einem Glas Rotwein, in einer mondhellen Nacht geschrieben:

Mondlicht erhellt die Dunkelheit,
Und scheint zu mir ins Zimmer.
Vermischt sich dort mit Kerzenschein
Zu märchenhaftem Schimmer.

Es liegt in bleichem Licht das Land
Schlafend, friedvoll da.
Vergessen ist in tiefer Nacht
Der Kummer, der einst war.

Träume Welt von Glück und Mut,
Von einem besseren Morgen.
Die Kraft dafür ist heute schon
In dir und mir verborgen.

09.11.2011

*

Meditationen

Lass dich in das Dunkel fallen,
In dein bodenloses Selbst.
Stirb und werde neu geboren,
In diese neue, alte Welt.

Bist nicht mehr Körper, nicht mehr Geist,
Trete ein, und sieh das Leben.
Wie du es schon immer kanntest,
Dich so lange danach sehntest.

Kennst kein Außen, und kein Innen,
In der weiten Unendlichkeit,
Die zu dir gehört und jedem Anderen,
Geheimnis ohne Heimlichkeit.

Dinge sind nicht, wie sie scheinen,
Trugbild und Gedankendunst,
Der verfliegt zu offnen Weiten,
Wenn du nur den Weg beginnst.

Tu es gleich den alten Weisen,
Die nach dem Grund der Dinge forschten.
Worte können dich nicht leiten,
Fluch und Segen all der Suchenden.

20.11.2011

*

Die Tausendwelten-Blume

Im Tal des schnellen Wassers*
Wächst an geheimen Ort
Ein kleines, zartes Pflänzchen,
Dein Schatz und Märchenhort.

Hege es im Stillen,
Dann wird sie bald erblühn.
Und bringt dich zu den Sternen,
Zu tausend Träumen hin.

Riech an der schönen Blüte,
Der Duft führt dich weit fort.
Oh Tausendwelten-Blume,
Stehst ganz alleine dort.

Du hast so viele Namen,
Ich nenn dich Fantasie.
Bist Lichtstrahl in den Augen,
Und Ohren voll Melodie.

01.12.2011

* Das „Tal des schnellen Wassers“
 ist unser sich ständig wandelndes Denken.

*

Hör auf, zu suchen

Gefangen im Gedankennetz,
Verstrickt in tausend Worte,
Suchst du nach Liebe, Kraft und Licht,
Nur immer am falschen Orte.

Getrieben von besessnem Geist,
Der keinen Frieden kennt.
Siehst du nicht mehr, was offenbar
Schon immer in uns brennt.

Kehre dein suchend Wesen um,
Schau auf dich selbst zurück.
Und was dir ungenügend schien,
Wird dein größtes Glück.

Noch gestern warst du voller Zweifel,
Sahst kein Licht, nur Dunkelheit.
Heute wandelst du voll Freude,
Wie neu geboren durch die Welt.

Du musst nichts suchen, und nichts wollen.
   Lass deinen Geist im Weiten ruhn.
So kehrt zurück, was nie verschollen,
Gelassenheit und Seelenruhe.

17.12.2011

*

Augen sehen/ Ohren hören/ Gedanken werden/ Hände formen/
Sprache zu Worten/ zu schwarzen Zeichen/ beschriebene Seiten/
 Gedankenspiele/ Seelenbilder/ neue Mären/ Fabelwelten/
Traum und Wirklichkeit/ Tag und Nacht/ alles zu Papier gebracht.

21.12.2011

*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen