Auszug aus "Das Erwachen des Thomas K." Teil 2
Hans fuhr fort: „Es kommt mir so vor, als ob die meisten Menschen sowohl
vor dem Leben als auch vor dem Tod Angst haben. Sie fürchten sich vor
dem Heute und dem Morgen. Dabei kommt die Angst vor dem Morgen aus einem
Mangel am Heute. Zuviel wollen sie erreichen, zuviel glauben sie, tun
zu müssen, zu viele Verpflichtungen machen ihnen das Leben schwer. Sie
haben nicht genug Zeit, um sich selbst kennen zu lernen, um zu erfahren,
wer sie wirklich sind und um abwägen zu
können, was wichtig für sie ist. Zu vieles in ihrem Leben, was
verwirklicht und zur Blüte gebracht werden sollte, bleibt ungetan. Sie
haben zu wenig Selbstvertrauen, um sich gegen den Mainstream und für
sich selbst zu entscheiden. Es mag viele Menschen geben, für die das
Leben, das unsere Leistungsgesellschaft bietet, das Richtige und Beste
ist. Ich verurteile dieses Leben nicht. Dennoch bin ich der Ansicht,
dass es nicht die einzige Möglichkeit sein sollte. In diesem Punkt sind
wir uns hier alle sehr ähnlich. Für dich, mich und viele andere ist es
notwendig, eine Alternative zu finden. Es gibt andere Wege. Sie sind
lediglich schwerer zu finden und oft von Selbstzweifeln begleitet. Dort
bläst ein starker Gegenwind. Allerdings können sie gerade deswegen ein
Schritt in ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben sein.“
Hier geht es zum Buch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen