Heute Morgen haben wir wieder Nebel. Nasse und schwere
Morgenluft kommt zu meinem Fenster herein. Kaum ein Geräusch ist zu hören alles
verschluckt der Nebel. Er lässt die Häuser gegenüber in einem grauen nichts
entschwinden, löscht die Welt in meinem Blickfeld aus. Nur das was unmittelbar
um mich herum ist gewinnt an Bedeutung. Man ist wie ein Schiff auf hoher See.
Auf meinem Schreibtisch brennen vier Kerzen ihr Licht
erhellt nur schwach den Raum.
Holzig-würzig duftet ein klimmendes Räucherstäbchen und
verbreitet langsam sein Aroma. Der Duft vermischt sich mit der feuchten
Nebelluft. Ich habe das Gefühl das ich mich an einem anderen Ort befinde. Ich sehe
aus dem Fenster und glaube wenn sich der Nebel lichten würde, blicke ich von
oben in ein Tal hinab, sähe wind-krummen und regen-nassen Bergwald zwischen den
Nebelschwaden auftauchen, einsam und still in einer Berghütte sitzend, auf
nichts wartend, nichts tun müssend.
In dieser Stimmung bereite ich mir einen wunderbaren Sencha
zu. Er hat ein tief dunkelgrünes nadeliges Blatt und einen herrlichen vollen
Geschmack, der mich an Gyokuro erinnert.
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